Wednesday, February 20, 2008

Solidarität mit Serbien kommt in Gang

In den nächsten Tagen sind in mehreren Städten Kundgebungen gegen Abspaltung des Kosovo geplant
In Belgrad werden am heutigen Donnerstag wohl mehrere hunderttausend Serben dem Aufruf der Regierung folgen und gegen die völkerrechtswidrige Abspaltung des Kosovo demonstrieren. Am vergangenen Sonntag hatte sich die südserbische Provinz zu einem eigenen Staat erklärt. Die albanischen Separatisten wurden bei diesem Schritt vor allem von den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland unterstützt. In der UN gab es für die Sezession kein Mandat, die Sicherheitsratsresolution 1244 betont die territoriale Integrität Serbiens. Langsam rührt sich auch die serbische Diaspora in Deutschland, die aus ungefähr 600000 Mitbürgern besteht. Der Zentralrat der Serben in Deutschland (ZSD) wurde im vergangenen Jahr gegründet, ist aber keineswegs im ganzen Land bekannt und verankert. Seine Hochburgen sind im norddeutschen Raum, und nach Hamburg ruft er deswegen auch am Sonnabend zur Kundgebung unter dem Motto »Kosovo ist Serbien« auf. Beginn ist um 16 Uhr am Antikriegsdenkmal von Alfred Hrdlicka auf dem Dammtordamm. In München soll auf Initiative der serbischen Gemeinde ebenfalls am Sonnabend demonstriert werden: Start ist um 15 Uhr auf dem zentralen Marienplatz. In der bayrischen Metropole gab es schon während des NATO-Krieges 1999 mit die größten Proteste. In Heidelberg spricht jW-Autor Jürgen Elsässer auf einer von Serben organisierten Protestveranstaltung, und zwar am heutigen Donnerstag um 20 Uhr im Restaurant »Zum Hutzelwald« in der Gaisbergstraße. 93.Wien ist zwar nicht Deutschland, aber auch dort hat junge Welt ihre Leser. Diese seien auf die Kundgebung hingewiesen, die das Koordinationskomitee der serbischen Vereine am Sonntag veranstaltet. Beginn ist um 13 Uhr auf dem Heldenplatz. Da in Wien mehr Serben leben als in jeder anderen Stadt außerhalb des Balkans – man spricht von mehr als 100000 – darf mit reger Beteiligung gerechnet werden. Aktionen der Friedensbewegung oder linker Parteien sind nach jetzigem Kenntnisstand nicht geplant . (jW)
junge welt

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