Saturday, August 28, 2010

Italien: Muslime bleiben außen vor

Die Regierung plant offenbar die rechtliche Anerkennung von sechs weiteren Religionsgemeinschaften. Neben der katholischen Kirche sollen künftig auch die orthodoxen Kirchen, Buddhisten, Mormonen, Hindus, apostolischen Christen und Zeugen Jehovas staatlich anerkannt werden. Eine Einigung mit Muslimen steht allerdings nicht auf der Tagesordnung. Das berichtet die Tageszeitung „Corriere della Sera“. Regierungsvertreter argumentierten, dass die Muslime in Italien zu zersplittert seien. Mit zwei Prozent der Bevölkerung in Italien bilden Muslime die größte religiöse Minderheit nach der vor allem durch Einwanderung aus Rumänien angewachsenen Gruppe der Orthodoxen. Nach der Sommerpause werde das Parlament über Staatsverträge mit den entsprechenden Religionsgemeinschaften abstimmen. Damit können sich künftig die neuanerkannten Gemeinschaften an den freiwilligen Religionssteuern beteiligen. Italiener können in der Steuererklärung wählen, ob sie 0,8 Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer der katholischen Kirche, kulturellen und humanitären Zwecken oder anderen Glaubensgemeinschaften zukommen lassen. Entsprechende Staatsverträge wurden in der Vergangenheit etwa mit der Jüdischen Gemeinschaft, den Waldensern, Lutheranern und Siebenten-Tags-Adventisten vereinbart. (corriere della sera 28.08.2010 )

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