Monday, January 30, 2012

Der Fall Shafia – How to deal with Ehrenmord

Verfolgen Sie heute gut deutsche Medien und halten sie Ausschau nach diesem Fall. Ein spektakulärer Ehren-Massenmord aus Kanada, der dort schon seit Monaten die Schlagzeilen beherrscht. Aber auch bei uns und in Großbritannien wurde groß darüber berichtet. Wie groß wurde in Deutschland darüber berichtet? Ich weiß es nicht. Aber ich kann es mir denken.
Angeklagt war eine Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan: Mohammed (58), der Patriarch. Seine Frau Tooba (42) und sein Sohn Hamed (21).
Was war geschehen? Nun im Juni 2009 fand man die drei Töchter Mohammeds und Toobas im Alter von 19, 17 und 13 sowie die unfruchtbare Erstfrau Mohammeds in einem kanadischen Fluss. In einem Nissan. Tot.
Patriarch Mohammed hatte seine vier Frauen zuvor korrekt als „vermisst“ gemeldet. Aus späteren Tonbandaufzeichnungen weiß man, dass Mohammed nichts wichtiger ist „als seine Ehre“. Das kann ich bestätigen. Wirklich nichts war diesem Mann wichtiger als seine „Ehre“. Und wie das nun mal in diesen Ehrenfällen so ist, hat der gute Mohammed zwei Dinge ganz gewaltig vernachlässigt, die man als Mörder nicht vernachlässigen sollte: Intelligenz und Planung.
Mohammed Shafia war nicht nur dumm, er war auch noch dreist: Am selben Tag der Vermisstenmeldung hat er einen „Unfall“ an seinem Lexus gemeldet. Der Unfall sei angeblich auf einem leeren Parkplatz passiert. Geniale Taktik. Die Polizei hat sich den Lexus glücklicherweise etwas genauer angeschaut und schnell kam heraus: Der Lexus hat den Nissan in den Fluss geschoben.
Die Polizei hat dann natürlich eine Untersuchung angefangen, die Familie abgehört und Mohammed Shafia durfte sich austoben mit Sätzen wie „Gott verfluche ihre Generation, es waren dreckige, miese Kinder“ und „Zur Hölle mit ihnen und ihren Boyfriends, möge der Teufel auf ihre Gräber sch**ßen“, unsere Töchter haben uns verraten“ und natürlich das schon erwähnte „Und wenn sie mich am Galgen aufhängen, nichts ist mir wichtiger als meine Ehre“.
Auslöser für den „Ehrenmord“ war die älteste Tochter Zainab, die sich in ein kanadisches Frauenhaus geflüchtet hatte. Die männlichen Mitglieder des zehnköpfigen Shafia-Clans hatten die vier Töchter massiv wegen ihres „zu“ westlichen Lebensstils und vermeintlicher Boyfriends aus Pakistan angegriffen. Die erste Frau Mohammeds hatte sich auf die Seite der Töchter geschlagen und wollte die Scheidung einreichen und mit den Mädchen die Familie verlassen. Das war dann wohl der Zeitpunkt der den „Honor-Chip“ von Herr Shafia und Co hat heiß laufen lassen. Samt dem Durchbrennen aller Sicherungen.
Eine kanadische Jury aus sieben Frauen und fünf Männern hatte nun über Mohammed, Tooba und Hamed zu urteilen. Das Urteil wurde gestern gefällt:
Vierfacher Mord ersten Grades. Alle drei Personen schuldig.
Laut der englischen wikipedia beträgt die automatische Strafe für einen First Degree Mord lebenslange Haft ohne die Möglichkeit einer Entlassung nach 25 Jahren.
Das hätte ich meinen ansonsten so liberalen Nachbarn gar nicht zugetraut. Hut ab!
Welche Strafen hätte es wohl in Deutschland gegeben?
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americanviewer

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