Friday, May 31, 2013

Hisbollah-Zelle im Norden Nigerias aufgedeckt

KANO (inn) – Der nigerianische Geheimdienst hat am Donnerstag eine Hisbollah-Zelle im Norden des Landes aufgedeckt und damit einen möglichen Anschlag gegen israelische und westliche Einrichtungen vereitelt. In den vergangenen Wochen wurden bereits drei Libanesen festgenommen, nun entdeckte das Militär während einer Razzia bei einem von ihnen ein Waffenlager.

Insgesamt seien elf Panzerabwehrwaffen, vier Landminen, vier Ladungen für Artillerie-Gewehre, 21 Panzerfäuste und 17 Kalaschnikows mit mehr als 11.000 Patronen gefunden worden, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Auch Dynamit sei Bestandteil des Lagers gewesen. „Der Einsatz der Waffen und der Munition hatte israelische und westliche Einrichtungen in Nigeria zum Ziel“, sagte Ikedichi Iweha, ein Sprecher des dortigen Militärs. Dies führte er aber nicht näher aus.
Der erste der drei Männer, Mustafa Fawaz, sei bereits am 16. Mai in seinem Supermarkt in Kano festgenommen worden, schreibt die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“. Im Laufe der Untersuchungen seien schließlich zwei weitere Männer inhaftiert worden. Abdullah Tahini hätten Beamte am Flughafen Kano mit umgerechnet etwa 46.000 Euro nicht verzolltem Bargeld aufgegriffen. Talal Roda nahm das Militär am Sonntag in dem Haus fest, in dem auch das Waffenlager versteckt war. Das Lager habe sich in einem Untergrund-Bunker im Hauptschlafzimmer des Gebäudes befunden, berichtete Iweha. „Alle Inhaftierten haben bezeugt, an einem Terroristen-Training der Hisbollah teilgenommen zu haben.“. Außerdem werde eine Verbindung der Gruppe zur nigerianischen Islamistengruppe Boko Haram aus Nordnigeria untersucht. Eine Allianz dieser Art zwischen der schiitischen Hisbollah und einem salafistischen Sunniten, sollte sie wirklich bestehen, hätte es noch nie zuvor gegeben, schreibt die „Jerusalem Post“.
Die meisten Muslime in Nigeria gehören den Sunniten an. Allerdings gibt es Schätzungen zufolge auch einige tausend Schiiten, Nachfolger des radikalen Islamisten Ibrahim Zakzaky. Seit den 80er Jahren leitet er die nigerianische Schiiten-Bewegung und warb für eine islamistische Regierung und eine striktere Einhaltung der Scharia , berichtet die „Jerusalem Post“. Iweha dementierte, dass eine Verbindung der entdeckten Zelle zu Zakzaky untersucht werde. Dessen Bewegung gelte derzeit als größtenteils friedlich.
INN

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