Tuesday, March 25, 2014

Nach Muslim-Protest: Kölner Metzger nimmt Schwein aus Schaufenster

Sie sind kniehoch, quietschrosa und aus Pappe – trotzdem sorgen Deko-Schweine in Kölner Metzgereien für Ärger. Schweinefleisch gehört zu einer Metzgerei dazu wie die Brötchen zum Bäcker. Und um auf Wochen-Angebote aufmerksam zu machen, nutzen viele Metzgereien süße, kleine Deko-Schweine zu Werbezwecken. Solche rosa Viecher im Schaufenster wurden aber in mehreren Kölner Metzgereien zum „Schwein des Anstoßes“. Für die Betreiber begann ein Spießrutenlauf: Vollgespuckte Scheiben, Beleidigungen und Drohungen. Was war passiert? Junge Muslime kamen an den Metzgerläden vorbei und beschimpften die Inhaber regelmäßig. „Sie kamen immer in einer größeren Gruppe. Sie haben geflucht und sagten, sie fühlten sich als Muslime von dem Schwein provoziert. Sie sind reingekommen und haben uns aufs Übelste beleidigt. Am liebsten hätten wir in der Zeit gar nicht mehr aufgemacht, so schlimm war es“, sagt einer der betroffenen Metzger, der aus Angst anonym bleiben will. Viele Fleischer dekorieren ihre Fenster zu Weihnachten, an Ostern oder Karneval um – oft wandern die Schweine dann in den Keller. Aber: „Ein Schwein gehört nun mal zur Metzgerei dazu. Wir zwingen ja keinen, bei uns einzukaufen oder sich unser Schaufenster anzusehen. Wir verstehen deshalb die ganze Aufregung nicht!“ Artur Tybussek (55), Geschäftsführer der Fleischerei-Innung, hat ebenfalls kein Verständnis für solche Ausfälle: „Unter Integration verstehe ich die gegenseitige Achtung der Gepflogenheiten. Solche Pöbeleien sind inakzeptabel und auch nicht mit jugendlichem Eifer zu rechtfertigen.“
express

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