Friday, November 14, 2014

Morddrohung: Google liefert Islamisten Daten von Islamkritikern

Wer sich auf Google einlässt, kann zuweilen böse Überraschungen erleben. Gemeint sind nicht etwa Ergebnisse von Suchanfragen oder das millionenfache Sammeln von Nutzerdaten. Nein, in diesem Fall geht es um die Weitergabe von Personendaten durch Google an Dritte und eine daraus resultierende Morddrohung gegen Islamkritiker. Im Mittelpunkt des Falles steht der Betreiber eines Videokanals auf der Google-Tochter YouTube. Der Kölner Morris B. produziert dort seit einigen Jahren einen Videokanal, in dem unter anderen die zum Christentum konvertierten Barino Barsoum und Sabatina James Sendungen moderieren, die den Islam scharf angreifen.Sabatina James stammt aus Pakistan und ist in Österreich aufgewachsen. Ihre Lebensgeschichte als Muslimin, die sie selbst aufschrieb, wurde zum Bestseller: Als sie von ihren Eltern nach Pakistan zurückgeschickt wurde, um dort zwangsverheiratet zu werden, floh sie und wurde Christin. Seither bedroht ihre Familie sie mit dem Tod. Sie selbst gründete eine Hilfsorganisation für bedrohte Frauen. Barino Barsoum wuchs in Köln auf, wandelte sich in der radikalen Abubakr Moschee im Stadtteil Zollstock zum gewaltbereiten Islamisten, bevor er koptischer Christ wurde und als solcher in zahlreichen Fernsehsendungen über seine Islamismus-Erfahrung berichtete. Morris B. benannte seinen Kanal nach einem großen islamkritischen arabischen TV-Sender, Al Hayat TV . Dort laufen Sendungen mit Titeln wie "Islam und die Abtrennung von Gliedmaßen", "Wie der Islam gegen uns hetzt" oder auch "Mohammeds Psyche: Narzissmus und Paranoia". Allesamt Inhalte also, mit denen die Ankläger des Islam immer wieder Muslime provozieren, die wiederum ihre Sicht der Dinge in Kommentaren zu den Videos posten.So lief der Kanal seit 2012 ungestört und brachte es in diesen Jahren auf 2142 Abonnenten, was nicht wenig, aber auch nicht viel ist. Und doch schienen die Botschaften einige so sehr zu stören, dass sie nicht mehr nur mit scharfen Kommentaren gegen die Macher von Al Hayat TV vorgehen wollten. Im August diesen Jahres meldete sich ein ominöser Absender bei YouTube, der sich "ChristFirstCopyright" nannte. Er warf den Betreibern von Al Hayat TV vor, die allgemeinen Urheberrechte zu verletzen. YouTube sandte daraufhin eine automatisierte Mail, in der Morris B. über die Beschwerde informiert wurde. Dieser schrieb unverzüglich an YouTube zurück: "Die Videos, die sich auf unseren Kanal befinden, stammen aus unserer eigenen Produktion, und niemand hat Rechte darauf außer uns. ,ChristFirstCopyright' ist ein Betrüger. Er möchte damit die Löschung unseres Kanals erreichen, oder nur wissen, wer diesen Kanal betreibt. Einen offiziellen Widerspruch wollen wir vermeiden, da unsere persönlichen Daten an die Gegenseite gelangen und somit eine Gefahr für uns darstellen könnte." Prompt kam tags drauf eine automatisierte Antwort von der Google-Tochter YouTube zurück. Im Fall einer Urheberrechtsverwarnung gebe es drei Möglichkeiten, "wie du den Status deines Kontos als ,einwandfrei' wiederherstellen kannst", heißt es darin. Erstens könne der Beschuldigte sechs Monate warten, bis die Verwarnung aufgehoben werde. Voraussetzung für die Aufhebung sei jedoch, dass der Betroffene den Lehrgang zum Urheberrecht besuche und innerhalb dieser sechs Monate keine weiteren Verwarnungen erhalte. Zweitens könne der Beschuldigte die Person, die das Video gemeldet habe, bitten, den Urheberrechtsanspruch zurückzunehmen. Und drittens heißt es in der Google-Mail: "Falls dein Video irrtümlicherweise entfernt wurde (z. B. im Fall einer fairen Verwendung der Inhalte), kannst du eine Gegendarstellung einreichen."
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