Wednesday, January 14, 2015

Geleugnete Tradition

Mitte Dezember erschien ein von Ibrahim Hewitt herausgegebenes Bändchen mit dem Titel „Israel & Gaza. Behind the Media Veil“. In dem von der „NGO“ Middle East Monitor (MEMO) verlegten Buch versuchen verschiedene Autoren, Israel entweder Vergehen im jüngsten Krieg in Gaza nachzuweisen oder zu belegen, daß schon die Wiedergründung des jüdischen Staates 1948 ein Verbrechen war.
Der „palästinensische Widerstand“, so der durchgehend geäußerte Vorwurf, werde seit Jahrzehnten durch Medien, die von israelischer Propaganda beeinflußt seien, als Terrorismus denunziert, während jüdische Verbrechen an „Palästinensern“ – die nach Ansicht der Verfasser an jene der deutschen Nationalsozialisten heranreichten – systematisch beschwiegen würden.
Man muß das dünne Heftchen (142 Seiten) nicht lesen, es ist gleichwohl als eine durchaus „gelungene“ Sammlung antisemitischer Verleumdungs- und Dämonisierungsversuche nicht gänzlich uninteressant, erlaubt es doch Einblicke in das, was the longest hatred im Denken mancher Menschen anrichten kann. Einer der Autoren, Nasim Ahmed, ist dafür exemplarisch.
Nachdem er erklärt, israelische und andere Klagen über den Mißbrauch „menschlicher Schutzschilde“ durch Terroristen seien nicht angebracht, da die entsprechend „verwendeten“ Menschen doch Freiwillige gewesen seien, beschwert der als „Forscher“ Vorgestellte sich über Darstellungen „palästinensischer Aufstände“ mit diesen bemerkenswerten Worten:
„The Palestinian Uprisings against the colonial authorities in 1920, 1921, 1929 and 1936-1939, as well as Al-Hajj Amin al-Husayni’s backing of Germany during the Second World War, are all depicted as a single chronological event motivated by hate for the Jewish people.“
Es ist also offenbar falsch, auch nur ganz vorsichtig zu vermuten, gegen Juden gerichtete Pogrome und die tatkräftige Beteiligung des ehemaligen Großmuftis von Jerusalem am Holocaust in Europa sowie an der Vorbereitung seiner Fortsetzung im Nahen Osten, hätten etwas mit Antisemitismus zu tun, mit Haß auf Juden. Das klingt doch – erstaunlich.
Weshalb stellte der ins deutsche Exil Geflüchtete nicht richtig, was dort über ihn geschrieben wurde? 1938 schon hatte SS-Offizier Leopold von Mildenstein in seinem Buch „Rings um das brennende Land“ analysiert, „den zionistischen Plänen“ stehe Hajj Muhammad Amin al-Husseini „mit tötlichem Haß gegenüber [sic!]“ (S. 67), einem Haß, dessen Allgegenwärtigkeit den Autor wohl amüsierte:
„Als wir endlich mit reicher Photobeute wieder ins Hotel zurückkommen, herrscht große Aufregung. Der Wirt, ein christlicher Syrer, steht hinter der Tür und meint ängstlich, wir sollten lieber nicht photographieren, das könnten die Leute übel nehmen. Er selbst müsse, wenn er in die Stadt ginge, den roten Tarbusch aufsetzen, damit man ihn nicht etwa für einen Juden halte. Das scheint hier etwas sehr Gefährliches zu sein.“ (S. 80f.)
Daran konnte Hajj Muhammad Amin al-Husseini anknüpfen, als er später von Berlin aus hetzte, „nach der muslimischen Religion ist die Verteidigung Eures Lebens eine Pflicht, die nur durch die Vernichtung der Juden erfüllt werden kann. [..] Die Juden sind so genau im Auge zu behalten, daß sie bei der frühesten Gelegenheit ausgetilgt werden können.“
Doch diese und zahlreiche weitere dokumentierte Erklärungen Hajj Muhammad Amin al-Husseinis, den „Palästinenserpräsident“ Abu Mazen wohlwollend einen „Pionier“ nennt, seine Entscheidung für ein Exil in Deutschland sollen nichts zu tun haben mit Haß auf das Judentum? Daß er sich persönlich für die Ermordung tausender jüdischer Kinder einsetzte – ein Akt der Nächstenliebe?
Der durch Hajj Muhammad Amin al-Husseini geprägte Nationalismus der „Palästinenser“ ist mörderischer Antisemitismus durch und durch. Er hat kein anderes Ziel als die Erfüllung dieser einen „Pflicht“, die Anfang 2012 der derzeitige Mufti von Jerusalem bekräftigte: „[T]he principal Palestinian Authority religious leader [..] presented the killing of Jews by Muslims as a religious Islamic goal.“
 tw24

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