Wednesday, April 22, 2015

Terrorverdächtiger von Paris war der Polizei bereits bekannt

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Foto: Eines seiner Opfer 
Ein Terrorangriff auf christliche Kirchen in Frankreich ist offenbar im letzten Moment verhindert worden. Wie die Regierung mitteilte, wurde ein schwer bewaffneter Algerier am Sonntag nur deshalb rechtzeitig gefasst, weil er sich selbst versehentlich ins Bein schoss. Kurz vor seiner Festnahme in Paris soll der 24-Jährige eine Frau ohne Anlass und Motiv getötet haben. Der Student soll Material islamistischer Terrorgruppen besessen haben. Ein Hintermann, möglicherweise in Syrien, habe ihn zu einer Attacke auf eine Kirche angestachelt, sagte der Pariser Staatsanwalt François Molins. Die Polizei nahm am Mittwochabend in Saint-Dizier einen mutmasslichen Bekannten des Verdächtigen fest, dessen Rolle aber unklar blieb. Der 24-jährige selbst wird wegen der Schusswunde im Krankenhaus behandelt.Der Informatikstudent, der seit Jahren in Frankreich lebt, hatte wegen seiner Verletzung am Sonntag den Notarzt gerufen. Kurz zuvor war die Leiche der 32-jährigen Französin (Foto)  in deren Auto entdeckt worden. Die angerückte Polizei folgte einer Blutspur zum Auto des Verdächtigen und fand nach Molins Worten im Kofferraum geladene Waffen und Notizen über mögliche Anschlagziele. Bei einer Razzia in seiner Wohnung im Südosten von Paris wurden den Angaben zufolge dann weitere Waffen entdeckt, darunter drei Kalaschnikows. Mit Hilfe seiner Telefone und Computer verfolgte die Polizei eine Verbindung mit einer Person zurück, «die in Syrien gewesen sein könnte», wie Molins sagte. Diese Person «bat ihn explizit, eine Kirche anzugreifen». Der Staatsanwalt sprach von einer «unmittelbar bevorstehenden Attacke».Der Verdächtige war den Behörden bereits bekannt: Innenminister Bernard Cazeneuve sagte, der Student sei im vergangenen Jahr als Bedrohung der Sicherheit eingestuft worden. Premierminister Manuel Valls warnte: «Die Terroristen nehmen Frankreich ins Visier, um uns zu spalten.» Frankreich ist seit den Anschlägen auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» und einen koscheren Supermarkt im Januar in Alarmzustand. Damals waren 17 Menschen und drei Terroristen getötet worden. Ein Angriff auf eine Kirche in Frankreich wäre ohne Beispiel. In Nordafrika und im Nahen Osten gehen extremistische Islamisten immer wieder gegen Christen vor. Zuletzt veröffentlichte die Terrormiliz IS ein Video von der mutmasslichen Enthauptung äthiopischer Christen.
 bernerzeitung

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