Tuesday, August 25, 2015

Rezession im Globalkrieg

von Wolfgang G. Schwanitz
  • Chinas Schwarzer Montag führt zur Rezession im Globalkrieg, verknüpft Kriege und Weltkrise.
  • In den Regionen vertragen Marktwirtschaften keine linksdogmatische Lenkung der Ökonomien.
  • Mittelost sah Arabische Sozialisten, Stammesdynastien und Islamstaaten - ohne freie Liberalität.
  • Kairo notierte eine Strategische Partnerschaft Iran-Russland. Europa ringt mit der Immigration.
China gab durch fünf Prozent Währungsabwertung der Rezession einen weiteren Anstoß. Xinhua meldete den Schwarzen Montag mit Börsenabsturz von zehn Punkten. Wallstreet erlitt einen Tiefgang. Verbilligung von Waren wie Erdöl und Kapitalstau deuten diese Finanzkrise an. Räume sind im Krieg oder am Rande wie die Koreas, die verhandeln, und Mittelost, dessen Flüchtlinge und Jihadis ausgreifen. Zum Glück verhinderten Samstag die Amerikaner Spencer Stone, Anthony Sadler und Alek Skarlatos ein Massaker im Zug Amsterdam-Paris. Die Drei stoppten den Marokkaner Ayyub al-Khazzani bei dessen Terrorakt, wohl für den "Islamstaat". Und Iran gibt sich durch Militante Syriens aggressiv, die von dort Israel beschossen, was am Freitag zu Luftschlägen führte, in denen ein Offizier Irans starb.
Beijing erprobt seine Marktwirtschaft. Vier Dekaden stieg das Wachstum, zwiespältig besserte sich die Lage von Millionen. Präsident Xi Jinping samt Kommunisten bremsen die individuellen Bereicherungen. Jüngster Fall ihrer "Säuberungen gegen Korrupte" wurde Zhou Benshun, Parteichef der Hebei- Provinz. China schwenkt auf Kapitalbildung und Weltmarkt um, ringt aber mit sozialen Folgen. Heute läuft das Schnellwachstum aus. Die Investruinen und die Riesenkluft unter Armen und Reichen führen zu solchen Revolten in den Demokratiebewegungen wie auf dem Tian'anmen-Platz 1989. Foto: Wiki

Islamstaat

Ähnlich so in den Koreas, die nach 1953 konträre Wege gingen. Hier Marktwirtschaft, dort staatsbürokratisches System des Kollektivismus. Wie in Mittelost parallel, von Ägypten über Libyen, Algerien, Syrien, Irak bis Jemen, ergriffen linke Ideologen die Staatsruder. Drei Wege gab es: revolutionäre Arabische Sozialisten verstaatlichten die Auslandsfirmen, schufen gigantische Staatssektoren, erdrückten Privatfirmen. Gegen "unislamische Linke" ebneten Stammdynastien in Saudi-Arabien und fünf Golfländern Wege des Privatkapitals. Ayatullah al-Khumaini gab dies Beispiel: weder Ost noch West, der Islamstaat ist Lösung.
Der schiitischen Revolte 1979 folgten Sunniten in den Bruderschaften, schreckten jedoch viele durch Intoleranz und Brutalität ab. Nirgends kamen sie an die Macht. Wo Islamisten wie in Algerien kurz davor standen, setzte sich das Militär durch. Nach den Revolten von 2011, die gegen die bedrückenden Umstände angingen, hätten Islamisten - die Radikalen Mittelosts - kaum Chancen gehabt, legal die Macht zu erobern. Nur in Osteuropa 20 Jahre zuvor, folgten Revolten freie Regimes oder Restauration. Ein inklusiver Barack H. Obama half Islamisten an der Macht wie Muslimbrüdern am Nil. Aber ihr sunnitischer Islamstaat lehrte schon nach einem Jahr unter Muhammad Mursi: der Islamismus bietet keine Lösung.

Islamdiskurs

Israel ist das Land in Mittelost, das die Kurve zur Demokratie im Spiel der Nationen schaffte. Viele Israelis kamen aus undemokratischen Staaten, waren vom Kibbutz-Kollektivismus oder orthodox geprägt. Aber sie schufen eine wehrhaft freie Ordnung, die für bunte Ideen jene Austragungsarten von Zwisten sichert, die allen am wenigsten schaden. Ein Nachbar sah es, der islamische Wurzeln hatte und noch von der Naziideologie bestimmt war. Im Kurzdurchlauf erkannte Anwar as-Sadat die totalitären Webfehler in den Mustern der Nazis, Sowjets und Islamisten. Letzteres trieb ihn 1977 an, keine radikalen Parteien auf religiöser Basis zu erlauben. Dieses Fazit zog er als Präsident, wandte sich von Sowjets ab sowie liierte sich mit Amerika und Israel. Dafür ermordeten ihn Islamisten 1981. Das droht dem Nachfolger Abd al-Fattah as-Sisi, der den Islamdiskurs erneuern will. Al-Azhar-Scheich Muhammad Zaki bejahte dies am 23. August. Aber er ist gegen Amerikas Weltsystem und Medienmacht. Kann er hinter as-Sadats Einsichten zurückfallen, mithin die islamische Ideenkrise lösen?
Alle, die nach originären Lösungen suchen, die Bürger zu Bestimmern ihrer Wege durch demokratische Direktwahl und Wählerkontrolle erheben, und dafür von ihren Wählern ein Mandat erhalten, werden in heißen und kalten Kriegen bekämpft. Dies belegen China, Nordkorea, der schiitische Islamstaat in Teheran - im Dauerangriff nicht nur gegen Israel - und der sunnitische "Islamstaat Syroirakistan" durch Islamismus. Autokratien und Islamokratien passen nicht zu Demokratien, bewegen sich in letaler Rivalität zu ihnen. Jetzt obsiegt in Mittelost eine Ära totalitärer Vorfälle in neuen Links- und Rechtsmustern, mit der Ausnahme Israels, und mit Hoffnungen in Ägypten und Jordanien, die aber im Ansturm der beiden Islamstaaten sowie der islamistischen Türkei schwere Zeiten erleben.
Während Demokratie in Mittelost, Israel ausgenommen, sechseinhalb Jahre in Verzug geriet, zumal sie innere Probleme mit ihren Islamisten hegen, expandieren posttotalitäre Länder wie Russland und China. Sie liieren sich mit ähnlichen Regimes und richten sich gegen Freiheitliche in Mittelost. Das erhellen russische Abwehrraketen für Iran. Der Kreml schert sich nicht um die Unfreiheit in Iran und hält zu Syriens Bashshar al-Asad. Al-Ahram vermerkte am 20. August eine Strategische Partnerschaft,شراكة استراتيجية , Russlands und Irans, die mit China gehen und neue Gruppen aus BRICS-Ländern bilden.

Willkommen

Migranten kommen durch die Türkei nach Griechenland, vom Balkan nach Mitteleuropa.
140 illegale Migranten kamen im April 2015 auf der griechischen Insel Gavdos (Einwohnerzahl: 152) an.
Am Wochenende überwanden 2.000 die mazedonische Polizei, die sie in Gevgelija gar mit Betäubungsgranaten abhalten wollte. Nun eilen diese Iraker, Syrer und Afghanen mit ihren Kindern nach Ungarn, wo sie ein Stacheldrahtzaun aufhält. Haben sie diesen genommen, gehen sie in die Niederlande, nach Schweden oder Deutschland. Berlin erwartet 2015 bis zu 800.000 Asylsuchende, laut Innenminister Thomas de Maizière viermal so viele wie im Vorjahr. Da Deutschland fast die Hälfte der nach Europa reisenden Flüchtlinge aufnimmt, pocht er auf einen alleuropäischen Ansatz. Die Meisten bleiben, sagte er: "Wir müssen sie aufnehmen und integrieren." Dies gerät schwierig, zumal es Angriffe auf deren Heime oder wie in Suhl unter ihnen gibt. Selten gab es zuvor die Verquickung lokaler, regionaler und globaler Kriege - mit einer weltwirtschaftlichen Rezession.
 gatestoneinstitute

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