Vor Jahren besuchte ich Neukölln und erkannte den Stadtteil nicht
mehr. Ich dachte, ich befinde mich in Kabul. Die arabischen linken
Freunde von damals sind heute alte bärtige Männer. Sie haben noch einmal
geheiratet, nach dem sie sich von ihren deutschen Frauen zuvor scheiden
ließen. Ihre neuen Frauen sind junge Araberinnen, Cousinen von ihnen,
die sie hierher holten. Alle sind fromme und gläubige Moslems geworden,
die felsenfest überzeugt sind, Deutschland wird in naher Zukunft
islamisch und die Christen oder Juden, die sich nicht zum Islam
konvertiert werden wollen, müssten dann Kopfsteuer (Jizia الجزية) zahlen
und sich damit abfinden, Menschen zweiter Klasse zu sein. Meine
"Freunde" von damals sagten mir auf meine Frage hin, "ja, wir müssen
Hindus, Buddhisten und sonstige Götzenanbieter töten. Bitte verstehe uns
nicht falsch, wir haben nichts gegen diese Menschen, aber wir müssen
Gottes Befehl folgen."
Vor paar Wochen ging ich mit meiner Frau in
meiner badischen Stadt türkisch essen. Ich bestellte ein Bier, bekam
ich es aber nicht. Die Kellnerin erklärte mir, es gebe hier in allen
acht Restaurants am Marktplatz keinen Alkohol. Sie ergänzte, "wer
Alkohol trinke, sei schlecht und ohne Moral, bald werde man dafür
sorgen, dass Alkohol nur in den vier Wänden getrunken werden dürfe".
Ein arabischer Freund von mir betreibt eine Pizzeria. Bei ihm gibt es
Pizza mit Schinken und Salami, Bier und billigen Wein. Er erzählte mir,
dass er von Fundamentalisten verstärkt die Aufforderung erhält, seine
Speisekarte auf islamisch umzustellen und den Alkohol zu verbannen,
sonst würde er mit Konsequenzen rechnen müssen.
Da wusste ich, ich bin im Begriff, mein Deutschland zu verlieren.
Ich
kam als Fremder nach Deutschland und es nahm mich mit allem seiner
Kraft auf. Heute kommt Deutschland fremd zu mir und ich weine
Bluttränen, weil ich es nicht schützen kann.
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