Tuesday, February 23, 2016

Noli necare nuntium: Polizei sucht undichte Stelle zur Kölner Silvesternacht

Erst hatte die Polizei die Vorfälle in der Silvesternacht heruntergespielt, nun sucht sie einem Zeitungsbericht zufolge nach einer undichten Stelle zu den Hergängen in der Nacht. Als bereits absehbar war, dass in der Nacht mindestens Dutzende Frauen Opfer von Diebstählen und sexueller Belästigung geworden waren , war auch das "geheime Polizei-Protokoll" der Nacht an die Öffentlichkeit gelangt. Mehreren Medien lag der Einsatzerfahrungsbericht eines Polizisten vor. Der Beamte war mit seiner ihm unterstellten Hundertschaft zur Hilfe in die Kölner Innenstadt gerufen worden und hatte das Bild einer mit der Masse von Straftaten überforderten Polizei gezeichnet.
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" laufen bei der Polizei inzwischen interne Ermittlungen, wie der Bericht an die Öffentlichkeit gelangen konnte. Es geht um eine mögliche Verletzung des Dienstgeheimnisses. Die Zeitung zitiert einen Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft: "Es wird derzeit eine Materialsammlung erstellt, die Polizei recherchiert intern."Ein Polizist hatte in einer Aufzeichnung vom 4. Januar zur Silvesternacht unter anderem geschrieben, es seien "zahlreiche weinende und schockierte Frauen/Mädchen bei den eingesetzten Beamten" erschienen mit Schilderungen "sexueller Übergriffe durch mehrere männliche Migranten/ -gruppen". Wie eine Kapitulation las sich der Satz "Die Einsatzkräfte konnten nicht allen Ereignissen, Übergriffen, Straftaten usw. Herr werden, dafür waren es einfach zu viele zur gleichen Zeit." Der "viel zu geringe Kräfteeinsatz" habe alle eingesetzten Kräfte "ziemlich schnell an die Leistungsgrenze" gebracht. Der Beamte hatte auch von Respektlosigkeit geschrieben, wie er sie noch nie erlebt habe. 

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