Wednesday, May 25, 2016

Wenn einem Bischof das Minarett wichtiger ist als der Kirchturm

Nach parteipolitischen Stellungnahmen seiner Kollegen Kardinal Lehmann und  Erzbischof Hans- Josef Becker  hat sich nun der Osnabrücker Bischof Bode in einem Interview mit seiner Heimatzeitung weit aus dem Fenster gelehnt. Unter der Schlagzeile „Muslime und Minarette gehören zu Deutschland“ singt er ein Loblied auf den Islam in Deutschland:

Wir „können auch viel von den Muslimen, die herkommen, lernen. Die Kirche tritt für islamischen Religionsunterricht ein, mit ordentlichen Lehrplänen wie im christlichen Religionsunterricht. Das friedliche Miteinander der Religionen ist bereichernd, dazu müssen wir beitragen. Sonst empfindet die säkulare Gesellschaft Religion oft nur als Ursache von Feindseligkeiten.“

Ähnlich hatte sich schon der Essener Bischof Franz Josef Overbeck im vergangenen Herbst in einer viel beachteten Predigt geäußert. In der forderte er angesichts der Flüchtlingskrise, dass sich gefälligst die Deutschen den Asylbewerbern anpassen sollten. Dass er dabei wohl kaum die Minorität der glaubenseifrigen und zum Martyrium bereiten christlichen Flüchtlinge gemeint haben dürfte, geht aus dem weiteren Zusammenhang der Predigt deutlich hervor.

Kein Wort  ist von Bischof Bode zu dem auch den Islam in Deutschland prägenden Antisemitismus, die weit verbreitete, nicht selten gewalttätige Feindlichkeit gegen Christen Trans- und Homosexuelle, die Minderbewertung der Frau im Islam. Besonders die zuletzt genannte Unterlassung stößt bitter auf, da Bode gleichzeitig die katholische Kirche im Zusammenhang mit den umstrittenen Plänen zu einer Diakonenweihe für Frauen (Durchgangsstation zum „Priestertum“ der Frau) auffordert: „Auf jeden Fall müssen Frauen mehr Leitungsverantwortung in der Kirche haben. Ich bin Vorsitzender der Frauenkommission in der Bischofskonferenz und ich forciere das.“ Irgendwie passt das alles nicht zusammen, wenn man nicht von der abstrusen These ausgehen will, dass den Bischof neben der Islamophilie eine Christophobie umtreibt.

Die Naivität des Bischofs im Hinblick auf den Islam und den demographischen Wandel ist schockierend

Ganz abgesehen davon, dass unser Grundgesetz (Art. 7, Abs.3) keinen „christlichen Religionsunterricht“, sondern nur einen konfessionellen kennt, ist die Naivität des Bischofs geradezu atemraubend: Friede, Freude, Eierkuchen. Da passt es dazu, dass er sich, während sich die Gotteshäuser seiner Diözese immer mehr leeren, für den Bau von Moscheen eintritt. Und wie ein Kind, das eine Kirche, selbstverständlich mit Kirchturm malt, fest stellt: „Wenn es dann um den Bau einer Moschee geht, dann kann auch ein Minarett dazugehören.“

Der Bischof ist aber nicht nur Fachmann, wenn es um die Architektur von Moscheen und den Religionsunterricht in Deutschland geht, sondern auch in demographischen Fragen ein echter Profi. Auf die besorgte Frage der Interviewpartnerin: „Wenn Sie mal einen Blick in die Zukunft werfen, wie wird die Kirche in 20 Jahren aussehen? Sind Muslime dann in der Mehrheit und die Kirchen leer?“ – antwortet seine Exzellenz kurz und knapp: „Es ist kaum eine muslimische Bevölkerungsexplosion hierzulande zu erwarten.“
Grund: auch die Katholiken würden sich in Zukunft wieder viel mehr Kinder anschaffen. Und das in einer Kirche, deren Papst kinderreichen Familien vor nicht allzu langer Zeit vorwarf, sich zu vermehren „wie die Karnickel“?

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