Tuesday, February 14, 2017

Trump in den Fängen des Weltjudentums

Die dpa (Deutsche Presse-Agentur) ist die größte Nachrichtenagentur der Bundesrepublik Deutschland. Ihr Umsatz lag im Jahr 2015 bei etwa 90,7 Millionen Euro. Sie ist in etwa 100 Ländern der Welt vertreten und beliefert mit ihren Berichten alle deutschen Medien, darunter auch FOCUS ONLINE , wo die dpa-Texte unverändert erscheinen, darunter auch dieser.
Mit der geballten deutschen Pressemacht im Rücken haben die dpa-Mitarbeiter Stefanie Järkel und Michael Donhauser soeben eine jüdische Gefahr aufgedeckt, die alle Elemente einschlägiger antijüdischer Verschwörungstheorien enthält.
Anlass war die Reise nach Washington des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, laut dpa ein „politischer Unruheherd im Nahen Osten“ und „für die Amerikaner geliebter Feind und gehasster Freund zu gleichen Teilen“.
Unter der Obama-Administration hätten die Beziehungen mit Israel den „Gefrierpunkt“ erreicht. Trump dagegen, „von einflussreichen jüdischen Parteispendern mit auf den Thron gehoben“, habe „eine Totalumkehr in der Nahost-Politik versprochen“. Dieser Satz und die nachfolgende Aufzählung einflussreicher jüdischer Millionäre dienen dem Eindruck einer Weltverschwörung des Finanzjudentums, das mit seinem Reichtum die amerikanische Politik lenkt. Dass der nicht-jüdische Trump selber ein Multimilliardär ist, wird nicht erwähnt. Ist ja auch nicht sooo wichtig.
dpa zählt einige Juden in der Umgebung von Donald Trump auf, darunter Jared Kushner, Trumps Berater und Schwiegersohn, „Spross einer strenggläubigen jüdischen Familie“. Ob und wie „strenggläubig“ die katholischen, protestantischen oder sonstigen Mitarbeiter von Trump sind, interessiert dpa nicht. Unklar bleibt auch, welche Rolle derartige „Strenggläubigkeit“ in der Politik spielt. Schließlich gibt es strenggläubige Juden der Sekte Neturei Karta, die den Zionismus bekämpfen und Israel abschaffen wollen. Um Israel effektiver bekämpfen zu können, hatte PLO-Führer Jassir Arafat seinerzeit den Neturei-Karta-Chef, Rabbiner Moshe Hirsch, in sein „Kabinett“ aufgenommen, als „Minister“ für jüdische Angelegenheiten.
Erwähnt wird auch Sheldon Adelson, „schwerreicher Kasinounternehmer“, der den Republikaner-Wahlkampf mit insgesamt 65 Millionen Dollar (rund 61 Millionen Euro) unerstützt haben soll . Diese Summe dürfte nur einen Bruchteil der Kosten des Wahlkampfes ausgemacht haben. Aber wenn ein Jude ein paar Millionen spendet, hat das für dpa ein besonderes Gewicht. „Adelson hält Palästina für eine Erfindung, die ausschließlich zur Zerstörung Israels gedacht sei“, erklärt dpa weiter.
Tatsache ist, dass es „Palästinenser“ erst seit 1968 gibt, als Jassir Arafat in der zweiten PLO-Charta erstmals die Araber des britischen Mandatsgebiets „Palästina“ so bezeichnete. In der UNO und in bundesdeutschen Dokumenten tauchen „Palästinenser“ erstmals 1974 auf. Die Bezeichnung „Palästina“ für die römische Provinz „Judäa“ hatte der römische Kaiser Hadrian im Jahr 132 „erfunden“, um die Erinnerung an die jüdische Herrschaft im Lande zu tilgen.
„Mit David Friedman installierte er (Trump) einen Israel-Botschafter, der bisher Konkursanwalt war und politisch unbeschlagen ist. Der Sohn eines Rabbis ist aber als Hardliner in der Nahostfrage bekannt - und als persönlicher Freund von Donald Trump.“ - Wie jemand „politisch unbeschlagen“ und gleichzeitig als „Hardliner“ in Nahost bekannt sein kann, bleibt das Geheimnis der Autoren. Schwerer noch wiegt der Vorwurf, der Jude Friedman sei ein „persönlicher Freund“ des Präsidenten. „Das alles klingt nicht gut für die Palästinenser.“ Wirft die dpa Netanjahu etwa vor, im Interesse Israels und nicht für die Sache der Palästinenser nach Washington zu reisen?
http://www.achgut.com/artikel/trump_in_den_faengen_des_weltjudentums

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