Seit Jahresbeginn haben die griechischen Behörden 150.000 neu
über die Türkei ankommende Migranten registriert. Viermal mehr als vor
einem Jahr. Der EU-Türkei-Deal läuft nicht so richtig.In Italien explodieren seit 2015 Asylanträge junger afrikanischer
Männer. EU-Außenministerin Federica Mogherini will die Migrationsströme
in die EU legalisieren.
Der EU-Türkei-Deal gilt seit März 2016. Obwohl die Asyl-Unterkünfte
in Griechenland heillos überfüllt sind, wurden bisher nur 1.400 Menschen
in die Türkei zurückgebracht. „Zu wenig Personal“, heißt es dort.
Umgekehrt nahm die EU aber bisher rund fünfmal so viele Migranten
auf. Vor allem Deutschland. Bundeskanzlerin Angela Merkel holt bis zu
500 Menschen monatlich per Direktflug ins Land.
Auch das ist noch zu wenig – vor der deutschen Botschaft in Athen forderten kürzlich laut Medienberichten
rund 150 Migranten: „Mama Merkel, mach die Türen auf“. Sie wollen eine
Familienzusammenführung innerhalb von maximal sechs Monaten.
Seit 2015 steigen in Italien die Asylanträge um jährlich rund 45
Prozent. Der Großteil sind junge Männer aus Afrika. 205.000 Migranten
werden offiziell in fast der Hälfte der rund 8.000 Gemeinden in Italien
betreut.
Obwohl der EU-Türkei-Deal nicht funktioniert, will Merkel ähnliche
Abkommen mit nordafrikanischen Ländern. Erste Wirkungen zeigt hingegen
die Kooperation der italienischen Marine mit Libyen.
Im Mai und Juni nutzten jeweils mehr als 20.000 Migranten die Route
über das Mittelmeer. Diese Zahl ging in den Folgemonaten deutlich
zurück, weil viele schon innerhalb der 12-Meilen-Zone aufgegriffen und
zurück nach Libyen gebracht wurden.
https://www.wochenblick.at/neue-asylkrise-kommt-migrantenansturm-auf-griechenland/
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