Sunday, February 11, 2018

Strache: „Der Kosovo ist ein Bestandteil Serbiens“


"Der Kosovo ist zweifelsohne ein Bestandteil Serbiens" - das hat Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kurz vor seinem Serbien-Besuch in einem Interview mit der Belgrader Tageszeitung "Politika" gesagt. Er verwies am Sonntag gleichzeitig darauf, dass seine Partei vor Jahren die Anerkennung des Kosovo durch Österreich scharf kritisiert hatte.er Vizekanzler meinte in dem Interview weiter, er sei auch der Ansicht, dass die Anerkennung des Kosovo seitens Belgrads eine Angelegenheit Serbiens sei. Es wäre der falsche Weg, in diesem Sinne Druck auf Serbien auszuüben. Österreich solle als neutrales Land eine Vermittlerrolle übernehmen. Im Gespräch für das Belgrader Blatt bezeichnete Strache auch das Recht der im Norden des Kosovo lebenden Serben "auf Selbstbestimmung oder Autonomie" als "wünschenswert". Dafür wären allerdings lange und komplizierte Verhandlungen notwendig. Auch habe er das Gefühl, dass der Kosovo in dieser Frage "sehr rücksichtslos" sei.Serbien sei einer der wichtigsten Staaten in der Region und bürge für Frieden und Stabilität, so Strache. Die Beziehungen zwischen Österreich und Serbien seien bereits jetzt gut und müssten in der Zukunft weiterentwickelt und vertieft werden. Er lobte auch die Integration der serbischen Diaspora in die österreichische Gesellschaft. Sie würde ihren Beitrag zu einer guten Gegenwart und Zukunft Österreichs leisten. Strache soll am Montag in Belgrad mit Ministerpräsidentin Ana Brnabic, dem Minister für Lokalverwaltung, Branko Ruzic, und Außenminister Ivica Dacic zusammentreffen. Ob auch ein Treffen mit Präsident Aleksandar Vucic auf dem Programm steht, ist noch nicht bekannt. Der serbische Präsident wird am Montag zu einem zweitägigen Besuch in Kroatien erwartet.Die EU-Kommission hatte Belgrad in der Vorwoche eine EU-Beitrittsperspektive für 2025 in Aussicht gestellt. Voraussetzung wäre unter anderem auch ein rechtlich bindendes Abkommen mit dem Kosovo. Serbien lehnt es derzeit nach wie vor ab, die im Februar 2008 verkündete Unabhängigkeit seiner früheren Provinz anzuerkennen.
http://www.krone.at/1637677

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